LVZ Ausgabe Delitzsch-Eilenburg, 13. September 2012, S. 19:
Streetparade und Konzert sollen erst der Anfang sein
Initiative will noch mehr für ein buntes Delitzsch tun
Delitzsch. „Friedliches Feiern ist unser einziges Begehr“, so Konzertveranstalter und „No Dancing with Nazis“-Mitorganisator Toni Müller. Die gleichnamige Initiative hatte am Dienstag zum Info-Abend ins Yoz geladen, stellte Pläne fürs Anti-Nazi-Konzert am Samstag und die Route der Streetparade vor. Die soll mit Musik ab 12 Uhr vom Unteren Bahnhof über Eisenbahn-, Bismarck-, August-Bebel- und Leipziger Straße, Am Wallgraben, Hallesche und Hainstraße, schließlich über das Rosental bis zum Festplatz führen. Dort steigt von 14 bis 22 Uhr das Konzert mit Bands verschiedener Genre, darunter auch diverser Delitzscher Gruppen – dazu gibt es Workshops und Infostände. Mit 550 Teilnehmern wird gerechnet. „Wir wollen auch Unterstützung für eine alternative Jugendkultur einfordern“, so Jens Frohburg von der Initiative. Schließlich sollen die Aktionen am Samstag erst der Anfang sein. Ein Verein, der Kindern und Jugendlichen alternative Kulturangebote unterbreitet, ist in Gründung. Die dankenswerte Unterstützung von Sponsoren, die Mittel für Samstag gaben, zeige bereits deutlich, dass das Thema Delitzschern wichtig sei. Unterstützung kommt aus Stadtratsfraktionen wie von der Linken: „Den Bürgern in Delitzsch ist die eigentliche Präsenz der Rechten oft so nicht bewusst. Deshalb ist dieses Konzert eine gute Gelegenheit, sich darauf zu besinnen und sich gegen Rechts zu bekennen. Wir hoffen, dass die Delitzscher die jungen Leute nicht allein auf dem Festplatz stehen lassen.“ Die Linke in Delitzsch unterstützt das Vorhaben der Initiatoren, bedauert allerdings, dass „die Linke und viele Menschen mit antifaschistischer Gesinnung wenig oder gar nicht einbezogen wurden“, heißt es weiter. Ebenso haben SPD-Mitglieder ihre Teilnahme zugesichert: „Rechtsradikalen Aktionen müssen alle Demokraten geschlossen begegnen“, teilt die Fraktion mit. Samstag sei Gelegenheit „ein Zeichen für eine friedvolle Kultur des Miteinanders“ zu setzen. Oberbürgermeister Manfred Wilde (parteilos) wird nicht vor Ort sein, er sei beim Kreiskirchentag eingebunden, so Wilde auf Anfrage. Christine Jacob