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Auch wenn das Aktionsbündnis ‚NoCompact‘ und die Initiative ‚No Dancing With Nazis‘ auf den ersten Blick unterschiedliche Kämpfe zu bestreiten haben, so sind es letztlich doch gemeinsame. ‚NoCompact‘ versucht, die „Compact-Konferenz für Souveränität“ wenn nicht zu verhindern, so doch zu stören und jene menschenverachtenden Ideologien, die die Konferenz-Teilnehmenden verbreiten, in den öffentlichen Fokus zu rücken und zu diskutieren. Der Anlass der Gründung der Initiative ‚No Dancing With Nazis‘ ist wiederum ein Angriff von Nazis auf Konzertbesucher_innen, die sich gerade auf dem Heimweg befanden. Am 18. März 2012 griffen 20 Nazis eine achtköpfige Personengruppe an, traten und schlug auf die Betroffenen ein, wozu sie auch Glasflaschen und Schlagringe benutzten. Mindestens zwei Personen wurden schwer verletzt. Die eine Person hat ihr Augenlicht auf einem Auge beinah komplett verloren.
Der Kampf von ‚NoCompact‘ richtet sich gegen Verschwörungstheoretiker_innen, rechte Antiimperialist_innen, Rechtspopulist_innen und Rechtskonservative, die trotz ihres kruden Menschenbildes gesellschaftlich akzeptiert, gar angesehen sind. So wie wie der Rassenbiologe mit SPD-Parteibuch Thilo Sarrazin. So wie Frauke Petry der sozialdarwinistischen der Partei „AfD- Alternative für Deutschland“. Nicht mehr dabei, aber anfangs geladen: Die Antifeministin Eva Hermann sowie Peter Scholl-Latour, der im Umkreis des Compact-Magazins herumschwirrt. Ausgelegt ist die Konferenz auf der Annahme der „Abschaffung der Völker Europas“, wohinter sich die Angst verbirgt, dass typisch deutsche bürgerliche Konzept der Familie aufhören könnten zu bestehen. Agitiert wird dabei gegen alle, die nicht in das Konzept der Konferenz-Teilnehmenden passen.
„An der Akzeptanz von Gewalt [ist der] Unterschied zwischen konservativer und extrem rechter Ideologie [erkennbar], die sich in Hinblick auf die Konstruktion von Familie, Geschlecht und Sexualität ansonsten nicht unterscheiden“, so eine Feststellung in der aktuellen Ausgabe des Antifaschistischen Infoblatts.
Und hier wird deutlich, weshalb es ein doch ein gemeinsamer Kampf ist, den ‚NoComapact‘ und „’No Dancing With Nazis‘ kämpfen. Es ist ein Kampf, der sich gegen menschenverachtende Ideologien, gegen Homo-, Trans- und Interphobie, gegen Rassismus, Sexismus, Sozialdarwinismus, Antisemitismus und weitere menschenfeindliche Einstellungen richtet. Konservatives, aber auch bürgerliches Denken, im Grunde aber Einstellungen, die in der gesamten Gesellschaft vertreten sind, werden durch Nazis lediglich in einer anderen Form angegangen: Auf verbale Gewalt seitens der Gesellschaft folgt körperliche Gewalt durch Nazis. Sie setzen somit letztlich das um, was gesellschaftlich akzeptiert ist.
Es ist daher unsere Aufgabe, allen Formen menschenverachtender Einstellungen entgegenzutreten, was wiederum bedeutet, sie zu erkennen, zu benennen und zu analysieren sowie letztlich zu bekämpfen. Jener Kampf richtet sich nicht nur gegen Nazis, sondern auch gegen deutsche Zustände, letztlich gegen Deutschland selbst.
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