Pressemitteilung vom 6. September 2012 – Infoveranstaltung im Jugendzentrum YOZ

„No Dancing with Nazis“ – Streetparade und Konzert für eine alternative Jugendkultur und gegen Nazis in Delitzsch und überall!

In wenigen Tagen, am 15.09., ist es soweit: In Delitzsch finden unter dem Motto „No Dancing with Nazis“ eine Streetparade und ein Konzert statt. Damit will die gleichnamige Initiative in Delitzsch ein deutliches antifaschistisches Zeichen setzen, Bestrebungen für eine alternative Jugendkultur unterstützen und genau diese Unterstützung von lokalen Akteuren einfordern!

„Wir sind immer noch der Meinung, dass eine Auseinandersetzung mit neonazistischem Gedankengut offensiv geführt werden muss – auch mit einer Szene, die es in Delitzsch geschafft hat, im vorpolitischen Raum und unter anderem bei Jugendlichen auf der einen Seite eine breite Akzeptanz bis hin zu Unterstützung zu erreichen, auf der anderen Seite einen Raum der Bedrohung zu schaffen für jene, die auf Neonazis keinen Bock haben. Doch seit dem Übergriff vom 17./18.03. auf Besucher_innen und Mitwirkende eines Ska-Konzertes hat es keine spürbaren Bemühungen in diese Richtung gegeben. Mit der Streetparade und dem Konzert am 15.09. wollen wir auch darauf aufmerksam machen, eine offensive Auseinandersetzung mit Neonazismus und Unterstützung für eine alternative Jugendkultur einfordern!“ so Jens Frohburg, Sprecher der Initiative.

Um die Motivation und Zielstellung der Aktion am 15.09. vor- und zur Diskussion zu stellen, lädt die Initiative alle Interessierten am Dienstag, den 11.09., ins Jugendhaus YOZ in der Sachsenstraße 6 ein. Ab 18.00 Uhr werden Vertreter_innen des Vorbereitungskreises Konzert und Demonstration vorstellen und stehen dann für eine Diskussion zur Verfügung. Explizit einladen möchten wir auch die Vertreter_innen der lokalen Politik, der Verwaltung sowie alle, die Vorbehalte und Ängste gegenüber der Veranstaltung haben. Explizit ausgeladen sind Personen, die neonazistischen Parteien, Organisationen oder Zusammenhängen zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder andere menschenverachtende Äußerungen aufgefallen sind.

„Auch zum Konzert und zur Demonstration möchten wir insbesondere den Oberbürgermeister sowie die Vertreter_innen der Politik einladen. Die Veranstaltung soll neben kulturellen und politischen Angeboten auch einen Raum zur Diskussion und Vernetzung bieten. Wir rechnen weiterhin mit 550 Besucher_innen, die unser Anliegen an diesem Tag unterstützen möchten“, so Frohburg weiter.

Auf dem Festplatz werden Bands verschiedener Genres auftreten. Neben den Delitzscher Bands „Acid Inside“ und „Polytoxico“ freuen wir uns besonders auf den Auftritt der Band „MiSanDao“ aus Peking (China), der Berliner HipHopperin Lena Stoehrfaktor und der Ska-Band „Die Tornados“. Auch auf der Streetparade von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr wird es Musik mit dem Rudeboy-Soundsystem, dem Delitzscher DJ Have.1 sowie inhaltliche Statements geben. Parallel zu den Bandauftritten während des Konzerts finden Workshops statt. Zudem werden verschiedene politische und zivilgesellschaftliche Initiativen ihre Arbeit an Informationsständen vorstellen.

Die Finanzierung des gesamten Konzertes wird durch Spenden abgedeckt. Dafür bedankt sich die Initiative schon jetzt bei allen, die bereits gespendet haben (eine komplette Liste der Spender_innen finden Sie auf unserem Blog)!

Um die hohen Kosten für die Veranstaltung zu decken, hatte die Initiative auch einen Antrag an den Aktionsfonds des Lokalen Aktionsplanes des Landkreises gestellt. Aus diesem werden explizit Projekte für Demokratie und gegen Neonazismus gefördert. Seit gestern hat die Initiative den entsprechenden Bescheid zum LAP-Antrag. Gefördert werden demnach allerdings nur die Workshops, was einen Bruchteil der ursprünglichen Fördersumme darstellt. Eine Begründung dafür erhielten wir nicht, das federführende Jugendamt beim Landratsamt Nordsachsen war heute für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Verwunderlich ist dies auch, weil bspw. in Geithain im Landkreis Leipzig wie auch in Leipzig selbst, Konzerte über den LAP mitfinanziert wurden und der Antrag der Initiative den Förderrichtlinien des LAP Nordsachsen entsprach.

Initiative „No Dancing with Nazis“
Für Rückfragen stehen wir zur Verfügung: delitzsch-presse@riseup.net
Jens Frohburg // Pressesprecher der Initiative „No Dancing with Nazis“

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