Kultur und Zukunft e. V. & Initiative „No Dancing With Nazis“
Vorurteilen und Rassismus wird rote Karte gezeigt
Forderung nach menschenwürdigen Bedingungen für Geflüchtete
Nachdem sich immer mehr Menschen gezwungen sehen, aus ihren Herkunftsländern zu fliehen, sind die Bundesländer und Kommunen dazu angehalten, das verfassungsmäßige Recht auf Asyl umzusetzen und mehr Geflüchtete aufzunehmen und ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Der Landkreis Nordsachsen nimmt im laufenden Jahr 260 Personen auf, von denen laut der zuständigen Behörde, dem Landratsamt Nordsachsen, ab 1. Oktober 120 in Rackwitz untergebracht werden sollen.
Dazu Thomas Jahns vom Verein Kultur und Zukunft (KuZ): „Nicht die Asylsuchenden selbst sind das Problem, sondern wie mit der gesamten Problematik umgegangen wird. Mangelnde Aufklärung über die Pläne der Behörden dürfen nicht dazu führen, dass sich ein genereller Widerspruch gegen die Aufnahme von Flüchtlingen entwickelt. Vielmehr sind die Ursachen für die Verhältnisse, aus denen sie fliehen müssen, zu problematisieren und zu kritisieren.“
Seit Bekanntwerden der Pläne sammelten Einwohner von Rackwitz über 1200 Unterschriften, die sich gegen die geplante Unterkunft richten. An einer Gemeinderatssitzung, die sich mit den Plänen befasste, nahmen 300 Personen teil. Auch die nordsächsische NPD macht mobil gegen Asylsuchende und bezieht sich dabei auf die rassistischen Ereignisse in Berlin-Hellersdorf.
Jahns: „Aus den Vorkommnissen seit der Bekanntgabe des Vorhabens wird deutlich, dass auch die Angst vor dem Fremden tief in der Gesellschaft verankert ist und die NPD mit ihren Aktionen auf fruchtbaren Boden stößt. Als KuZ engagieren wir uns gegen Neonazismus und menschenverachtende Einstellungen. Auch heute ist der Landkreis Nordsachsen weiterhin ein zentraler Aktionsort von Nazis aus dem Umfeld von NPD und Jungen Nationaldemokraten.“
Eine solche Unterkunft darf jedoch nur eine kurzfristige Variante für neu ankommende Geflüchtete sein. Durch Sammelunterkünfte findet eine Ghettoisierung statt, die Vorurteile und Anfeindungen begünstigt. Die Ängste und Befürchtungen der Bürger müssen ernst genommen werden und machen Aufklärung dringend notwendig. Wenn sich Anwohner von der Gemeinde und ihren Volksvertretern übergangen oder ignoriert fühlen, versuchen extreme Gruppen und Parteien wie die NPD immer wieder, diese Ängste und Missverständnisse propagandistisch zu missbrauchen und eine kriminelle Darstellung der Asylsuchenden voranzutreiben. Hier gilt es, auch das eigene Denken zu überprüfen und Information über die Massenmedien hinaus zu suchen.
Generelles Ziel muss es sein, Asylsuchenden ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Das bedeutet, dass sie selbst entscheiden, wo und in welcher Form sie wohnen möchten. Das Landratsamt muss aktiv werden und auch dezentrale Wohnungen zur Verfügung stellen.
Pressekontakt:
Kultur und Zukunft e. V. / No Dancing With Nazis
Thomas Jahns
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