KuZ-Verein organisiert rund um den Festplatz Spaßsport

Golfplatz, kreuz und quer

KuZ-Verein organisiert rund um den Festplatz Spaßsport / Veranstaltung laut Verwaltung nicht offiziell angemeldet

Delitzsch. Der Weg, sagt man immer, ist das Ziel. So ungefähr sahen das am Samstag auch die Teilnehmer des ersten Delitzscher Crossgolf-Turniers. Über Wiesen und Wege, Stock und Stein, kreuz und quer rund um den Festplatz am Tiergarten wurde Golf gespielt – oder es zumindest versucht, dabei nicht selten herzhaft über das persönliche Unvermögen gelacht. Richtig so: „Es geht nicht um den Wettkampf, es geht um den Spaß an der Sache und darum, dass sich mal was in Sachen alternativer Veranstaltungen tut“, erklärte Organisator Toni Müller vom Verein Kultur und Zukunft (KuZ) den Hintergrund der Aktion.
Das Ganze stand neben der Spaßzielsetzung zudem unter dem Motto „Cross-Golfen gegen Gewalt“, soll mit der Belebung neuer Veranstaltungen unter anderem ein Zeichen gegen rechtsradikale Strukturen sein. In fünf Teams mit je vier Mitstreitern wurde am Samstagvormittag gegolft. Acht Ziele hatten die KuZ-Mitstreiter auf den Wiesen rund um den Festplatz aufgestellt. Und gleich den ersten Ärger bekommen: Kurz vor Turnierbeginn habe das DRK den Mietvertrag für den Festplatz gekündigt, hieß es vom Verein. Und auch an anderer Stelle lief es nicht rund: „Noch während des Aufbaus ist uns eine Pylone geklaut worden, als wir uns nur mal kurz umgedreht haben“, berichtete Alexander Orlowski vom Deutschen X-Golf-Verband. Er war als Unterstützer und Golflehrer nach Delitzsch gekommen, brachte den Teilnehmern die wichtigsten Grundlagen zum richtigen Schlägerschwung und Körperhaltung bei. Und entkräftete Sorgen: „Beim Crossgolf werden spezielle Bälle eingesetzt. Softschaum verwenden wir für Innenstädte, etwas härtere Bälle für Parkanlagen wie diese hier. Wir haben schon in der Lampenabteilung eines großen Möbelhauses Crossgolf gespielt und keinen Schaden angerichtet.“
Allerdings ist entgegen der Aussagen der Veranstalter das Crossgolfen nicht offiziell bei der Stadtverwaltung angemeldet worden, wie es aus dem Rathaus heißt. Weder im zuständigen Ordnungsamt noch im Sachbereich Kommunalbau habe bis zum Turnier eine Meldung vorgelegen. Ob und wie Vereinbarungen mit den Besitzern der privaten Flächen getroffen wurden, sei nicht bekannt. So oder so: Strafen drohen nicht, die Flächen müssen nur wieder so hergestellt werden wie vor dem Turnier. Man habe das Crossgolfen sehr wohl gemeldet, beteuert dagegen auf LVZ-Anfrage die Vereinsspitze.
Christine Jacob
@Weitere Bilder: www.lvz-online.de/delitzsch

Quelle: Leipziger Volkszeitung, Ausgabe Delitzsch Eilenburg, Montag, 22. April 2013, Seite 22

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