Nicht nur wir sind angetan: Bericht der LVZ zum ‚No Dancing With Nazis‘ am 23.11.2013

Nachdem die Delitzsch-Eilenburger Regionalausgabe der Leipziger Volkszeitung unsere vielfältigen Pressemitteilungen zum NDWN 2013 als einzige Zeitung nicht ignoriert hatte, bekommen wir im Nachgang nochmals Applaus. Wir freuen uns sehr!

Dennoch wollen wir korrigieren, dass bei sorgfältiger Zählung 155 Menschen mit dem Zug der Streetparade gestartet waren. Da auf dem Weg zum Roßplatz weitere Menschen hinzu kamen, gehen wir von ca. 180 Beteiligten bei der Demonstration zum zweiten ‚No Dancing With Nazis‘ aus. Aber die Angaben der Beteiligten an öffentlichen Versammlungen und die der Ordnungsbehörden unterscheiden sich bekanntlich regelmäßig… So etwas wird Interessenkonflikt genannt. Wie der Artikel zeigt, konnten wir alle gut damit umgehen.

Die LVZ hat uns einen überraschend  großen Aufmacher mit Foto von Sebastian Krumbiegel auf der ersten Seite des Delitzscher Lokalteils spendiert. Auch wenn wir diesen lieber im Hauptteil der LVZ gesehen hätten, ist unser Plan, auch andere als so genannte „alternative“ DelitzscherInnen für unser Anliegen zu gewinnen, somit nicht nur real sondern auch medial aufgegangen. Wir denken, das sind beste Vorraussetzungen für eine Neuauflage in 2014 – dann wieder unter freiem Himmel.

Nicht nur der Prinz ist angetan

Polizei und Ordnungskräfte loben gute Zusammenarbeit mit Machern von „No dancing with Nazis“

Bericht der LVZ zum ‘No Dancing With Nazis’ am 23.11.2013Delitzsch. Gelungene Veranstaltung, konstruktive Zusammenarbeit, ein Danke an alle Beteiligten, tolles Konzert – mit diesen Worten blicken Veranstalter, Teilnehmer, Ordnungskräfte und Polizei allesamt zufrieden auf „No dancing with Nazis“ am Sonnabend zurück. Die Streetparade mit 120 Teilnehmern und die sich anschließenden Workshops und Auftritte mit etwa 300Gästen hat der Verein Kultur und Zukunft zum zweiten Mal organisiert. Anlass dafür war der Überfall auf tschechische Musiker im März 2012 in Delitzsch, der demnächst vor dem Landgericht Leipzig verhandelt wird.
Von Ilka Fischer

„Wir hoffen auf einen friedlichen Demonstrationszug, lasst euch nicht provozieren.“ Mit diesen Worten schickte Kultur-und-Zukunft-Vereinssprecher Thomas Jahns am Sonnabend um 13Uhr die 120 Teilnehmer an der Streetparade am Unteren Bahnhof auf den Weg. Die Hoffnung sollte sich erfüllen, nicht nur bei der Straßenparade durch die Delitzscher Innenstadt, sondern auch bei der Veranstaltung im ehemaligen RAW.

Dabei fing es gar nicht so gut an. Der mit einigen weiteren Teilnehmern aus Leipzig erwartete Zug kam nicht an. Ein vorsätzlich gelegter Brand auf den Zuggleisen bei Rackwitz verhinderte dies. „Der Täter wurde gefasst, auch seine Drohung, abends werde so was auch im RAW-Saal passieren, nahmen wir ernst, bewahrheitete sich aber nicht“, so Delitzschs Polizeichef Klaus-Dieter Kabelitz. Ansonsten hätte es nur sehr vereinzelt Störversuche gegeben, die aber auch dank der Polizeipräsenz von zeitweise bis zu 60 Kräften im Keim erstickt werden konnten. Auch das Landratsamt als genehmigende Behörde und die Stadt mit ihrem Ordnungsamt befanden sich im Einsatz. So musste die Stadt unter anderem sieben Autos abschleppen lassen, die auf der Aufstellfläche der Streetparade im Halteverbot standen.

Wie der Polizeichef lobte auch Delitzschs Bürgermeister Thorsten Schöne die konstruktive Zusammenarbeit mit den Organisatoren um Toni Müller. Er schätzte die Aktion „als gelungene Veranstaltung ein, bei der sich an Vorgaben gehalten wurde“. Toni Müller selbst zeigte sich erfreut über die Resonanz und vor allem auch darüber, dass sich mehr Delitzscher eingereiht hätten als im Vorjahr. Nur die Zuschauer, die es an den Fenstern durchaus gab, konnten auch mit Sprüchen wie „Lass das Glotzen sein, reiht Euch mit ein“, nicht herunter locken. Noch mehr als die Streetparade, die auf dem Roßplatz für eine kleine Kundgebung stoppte, haben die Workshops die Erwartungen des Vereins erfüllt. „Alle fünf waren richtig gut besucht“, schätzte Toni Müller ein. In einem lud beispielsweise der Leipziger Rapper Gregor Zocher ein, sich mit Hip-Hop-Reimen mit Themen wie Gewalt und Toleranz auseinanderzusetzen. Mit gereimt hat auch Matthias Mittmann von der evangelischen Freikirche Delitzsch. Der Jugendarbeiter aus Delitzsch fand: „Das ist sehr inspirativ und für die Jugendkultur in Delitzsch eine gute Botschaft. Rap-Kultur kann was rüberbringen.“

Im Mittelpunkt stand die Musik von sechs Bands, die in Wilhelmshaven, Frankfurt/Main, Leipzig oder eben auch in Delitzsch ihre Wurzeln haben, und Hip-Hop, Punk, Hardrock oder Ska spielten. Während hier die Bässe meist sehr laut dröhnten, setzte Prinz Sebastian Krumbiegel, sich selbst auf dem Piano begleitend, vor allem stimmlich Akzente. 45 Minuten begeisterte er am Stück und war am Ende selbst begeistert. „Ich bin angetan von der Atmosphäre.“ Ein Wiederkommen bei der schon ins Auge gefassten dritten Auflage von „No dancing with Nazis“ ist also durchaus drin.

Quelle: Leipziger Volkszeitung Ausgabe Delitzsch-Eilenburg, 25.11.2013, S. 27

Sebastian Krumbiegel spielt und singt in Delitzsch für Toleranz

Aufmacher: Bericht der LVZ zum ‘No Dancing With Nazis’ am 23.11.2013Bericht der LVZ zum ‘No Dancing With Nazis’ am 23.11.2013Großartige Unterstützung: Mit dem Leipziger Prinzen Sebastian Krumbiegel bekommt der Delitzscher Verein Kultur und Zukunft prominente Hilfe bei seiner zweiten Streetparade „No dancing with Nazis“. Dem friedlichen, bunten und zum Teil schrillen Marsch der 120 Teilnehmer am Sonnabendmittag vom Unteren Bahnhof über den Roßplatz bis zum Saal des ehemaligen RAW folgten dort fünf Workshops und der Auftritt von sechs Bands mit rund 300 Gästen. Die Polizei war zeitweise mit bis zu 60 Leuten vor Ort. Am Ende zog Revierleiter Klaus-Dieter Kabelitz ein positives Fazit und dankte allen Beteiligten. © Seite 27 Foto: Alexander Prautzsch

Quelle: Leipziger Volkszeitung Ausgabe Delitzsch-Eilenburg, 25.11.2013, S. 25

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