indymedia: „Delitzsch: Was hat sich getan“

In der nordsächsischen Stadt Delitzsch hat der Naziübergriff vom 18.3., bei dem ein Mensch als Folge wohl auf einem Auge blind bleiben wird, einiges ausgelöst. Auf Abwehrreflexe und Opfer-Täter-Verdrehung von Seiten der offiziellen Stadtpolitik folgte so massive Kritik, dass diese sich eifrig im Zurückrudern übt. An dieser Stelle seien ein Radiobeitrag, Presseartikel, der Redebeitrag der Ska-Band “Tornados” und Bilder der antifaschistischen Demonstration am 25.3.12 dokumentiert. Dass die Demonstration wie eine Nazidemo behandelt wurde, ist dabei nur noch eine Provinzposse am Rande.

In Sachsen gleichen sich die Reaktionen von politisch Verantwortlichen auf Naziübergriffe und rechte Hegemonie immer wieder: Abwehrreflexe, Bagatellisierung, Entpolitisierung von Gewalt, Verdrehung von Opfer- und Täterrolle oder die Extremismuskeule. Maßstäbe dafür hat der Mügelner Bürgermeister Gotthard Deuse gesetzt: eine regelrechte Hetzjagd auf MigrantInnen während des Stadtfestes 2007 wurde von ihm bagatellisiert. Zuförderst verwahrte er sich gegen die Denunzierung seiner Stadt. Inzwischen gibt es einen neuen Anwärter für den nicht dotierten Preis „Deuse des Jahres“: den Oberbürgermeister der nordsächsischen Stadt Delitzsch, Dr. Manfred Wilde.Im Nachgang eines schweren Übergriffes von Nazis auf OrganisatorInnen und BesucherInnen eines Ska-Konzertes in Delitzsch am 18.3.2012 verurteilte dieser zwar die „Gewalttat“, vermied es allerdings den Hintergrund des Übergriffes zu benennen und diesen in Beziehung zum Normalzustand zu setzen. Mehr noch, machte er den Veranstalter des Konzertes dafür verantwortlich, dass es dazu gekommen ist, denn der Ausschluss von Nazis von Konzertveranstaltungen, würde diese (die Nazis) provozieren und den „sozialen Frieden“ stören.

Als Reaktion auf den Naziübergriff und das Verhalten der lokalen Politik zog am 25.3. eine antifaschistische Demonstration „Naziterror entgegentreten – immer und überall“ mit ungefähr 250 Teilnehmer_Innen durch Delitzsch. Die Menschen, die sich an diesem Sonntag mit den Betroffenen solidarisierten, ließen sich auch durch die massive Präsenz von Nazis nicht einschüchtern, die sich in der Stadt versammelt hatten und immer wieder versuchten, die antifaschistische Demonstration zu stören. Die Nazis versuchten einen Gegendemo anzumelden, was ihnen jedoch untersagt wurde. In verschiedenen Redebeiträgen wurde diese rechte Hegemonie thematisiert. Die Ska-Band „Die Tornados“ forderte von der Stadtverwaltung endlich tätig zu werden, indem sie beispielsweise alternative, nicht rechte Jugendkulturen fördern solle, statt diese auch noch zu behindern.

Am Ende der Demonstration kam es zu einem skandalösen Zwischenfall. Ein Polizeibeamter, der auch bei anderen Gelegenheiten schon durch gewaltsame Übergriffe aufgefallen ist, ging brutal gegen einen der Ordner der Demonstration vor. Es handelte sich hierbei um den Veranstalter des Ska-Konzertes in Delitzsch. Er wurde in ein Polizeiauto gebracht, welches dann sehr eilig davon raste. Für den Grund der vorläufigen Festnahme gibt es unterschiedliche Aussagen. Dem Betroffenen wurde mitgeteilt, er sei wegen Beleidigung mitgenommen worden, die Polizei ließ jedoch später gegenüber der LVZ verlauten:

Nach gestrigen Informationen der PD Westsachsen habe ein Ordner der Demonstration versucht, den Tross zu verlassen. Er sei auf Personen des rechten Spektrums zugelaufen. Polizeibeamte hätten ihn daraufhin festgehalten und zur Identitätsfeststellung mitgenommen.

Die Veranstalter_Innen der Demonstration äußern sich zu dem Vorfall wie folgt:

„Wir verurteilen das Vorgehen der Polizei aufs schärfste. Der sinnlose Zugriff der Beamten ist ein weiterer Schlag ins Gesicht des Betroffenen, der mit den Folgen des Naziübergriffs und der Ignoranz und den Anschuldigungen der Stadtpolitik sowieso schon genug zu kämpfen hat.“

Treffend formuliert:

Wie auch eine po­li­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung des Ge­sche­hens im Zu­sam­men­hang mit dem Über­griff und dem Ver­hal­ten ein­zel­ner Ver­ant­wort­li­cher aus­se­hen möge, einen Trost oder eine Ent­las­tung für die Be­trof­fe­nen rech­ter Ge­walt in De­litzsch dürf­te es we­ni­ger dar­stel­len.

Quelle: http://de.indymedia.org/2012/04/327851.shtml

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PM: Initiative organisiert Open-Air-Konzert am 15. September in Delitzsch

Pressemitteilung:

„No Dancing With Nazis!“ – Initiative organisiert großes Open-Air-Konzert am 15. September in Delitzsch

Mit Ska, Hip Hop, Hardcore und Punkrock gegen Nazis und für eine alternative Jugendkultur!

Für den 15. September plant die Initiative „NoDancingWithNazis!“ ein Konzert unter gleichnamigen Motto auf dem Delitzscher Roßplatz. Damit soll ein klares antifaschistisches Signal in Delitzsch gesetzt werden. Weiterlesen

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Anlass für ein antifaschistisches Konzert am 15.09.2012 in Delitzsch

dokumentiert – am 18. März 2012 meldete die Ska-Band Die Tornados:

FUCK NAZIS IN DELITZSCH AND EVERYWHERE!

Leider hat das gestrige Konzert in Delitzsch mit Johnny Wolga, uns Tornados und Skarface einen bitteren Nachgeschmack. Dem Veranstalter Toni, Cef von „Proll Streetwear“, wurde nach dem Konzert in Delitzsch am Nordplatz gemeinsam mit seiner Freundin und zwei tschechischen Freunden, die den Abend im YOZ als DJs bereichert hatten, von ca. 20 Nazis, darunter die stadtbekannten Sören Dorn und Silvio Dettke aufgelauert. Leider musste nach dem Überfall einer der tschechischen Freunde mit einer schweren Augenverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auch Toni trug erhebliche Verletzungen davon.

So wird in der sächsischen Provinz mit Leuten umgegangen, die es sich trauen, das Leben in den tristen Kleistädten zu beleben und Bands einzuladen, die Nazikadern wie Maik Scheffler ein Stachel im Hintern sind.

Wir werden Toni weiterhin dabei unterstützen in Delitzsch das zu tun was er möchte und hoffen, dass sich niemand von solchem dummen Nazipack einschüchtern lässt.

LOVE MUSIC HATE FASCISM!!!
FUCK NAZIS IN DELITZSCH AND EVERYWHERE!

Quelle: Post der Tornados bei Facebook

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Hakenkreuzfahne in Delitzsch

30.

April
2010

Freitag

Ein Erwachsener ließ in der zweiten Hälfte des Monates April 2010 sowie am 30. April 2010 das Fenster seiner Wohnung in Delitzsch offen stehen, sodass eine Hakenkreuzfahne, die über seinem Bett hing, frei sichtbar war für alle Passant_innen, die die vor dem Fenster verlaufenden Straße passierten.

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Hakenkreuzfahne in Delitzsch

30.

April
2010

Freitag

Ein Erwachsener ließ in der zweiten Hälfte des Monates April 2010 sowie am 30. April 2010 das Fenster seiner Wohnung in Delitzsch offen stehen, sodass eine Hakenkreuzfahne, die über seinem Bett hing, frei sichtbar war für alle Passant_innen, die die vor dem Fenster verlaufenden Straße passierten.

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Hakenkreuzfahne in Delitzsch

30.

April
2010

Freitag

Ein Erwachsener ließ in der zweiten Hälfte des Monates April 2010 sowie am 30. April 2010 das Fenster seiner Wohnung in Delitzsch offen stehen, sodass eine Hakenkreuzfahne, die über seinem Bett hing, frei sichtbar war für alle Passant_innen, die die vor dem Fenster verlaufenden Straße passierten.

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Antifaschistisches Konzert in Delitzsch am 15.09.2012

Als Reaktion auf einen Nazi-Überfall auf Konzertbesucher fand am 25. März 2012 in Delitzsch eine antifaschistische Demonstration statt. Um danach nicht wieder in den Zustand des Verschweigens neonazistischer Umtriebe im sächsischen Umland zurückzufallen, setzt sich eine Initiative junger Menschen aus Delitzsch und Leipzig für kulturelle Vielfalt ein und wird am 15. September 2012 auf dem Roßplatz ein Konzert mit antifaschistischer Ausrichtung im öffentlichen Raum veranstalten. Nazihegemonie brechen – in Sachsen und überall!

Nähere Informationen folgen umgehend.

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Delitzsch: Männertag mit Reichskriegsflagge

17.

Mai
2012

Donnerstag

Am sogenannten Männertag wurden zwei Personen in der Kneipe „Am Delitzscher Wasserturm“ von mindestens zehn Männern angepöbelt und als „Scheiß Zecken“ beschimpft. Anschließend wurden sie aus dieser Gruppe heraus brutal angegriffen und verletzt. Sie erlitten Schürfwunden, mindestens einer Person wurden Finger gebrochen. Die beiden Verletzten erstatteten aus Angst vor einem erneuten Angriff keine Anzeige.

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Delitzsch: Männertag mit Reichskriegsflagge

17.

Mai
2012

Donnerstag

Am sogenannten Männertag wurden zwei Personen in der Kneipe „Am Delitzscher Wasserturm“ von mindestens zehn Männern angepöbelt und als „Scheiß Zecken“ beschimpft. Anschließend wurden sie aus dieser Gruppe heraus brutal angegriffen und verletzt. Sie erlitten Schürfwunden, mindestens einer Person wurden Finger gebrochen. Die beiden Verletzten erstatteten aus Angst vor einem erneuten Angriff keine Anzeige.

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17.05.2012: Delitzsch: Männertag mit Reichskriegsflagge

Am sogenannten Männertag wurden zwei Personen in der Kneipe "Am Delitzscher Wasserturm" von mindestens zehn Männern angepöbelt und als "Scheiß Zecken" beschimpft. Anschließend wurden sie aus dieser Gruppe heraus brutal angegriffen und verletzt. Sie erlitten Schürfwunden, mindestens einer Person wurden Finger gebrochen.

Quelle: 

Augenzeug_innen; chronik.LE

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