LVZ: Beginn eines langfristigen Projekts

Leipziger Volkszeitung, Ausgabe Delitzsch und Umgebung, Dienstag, 23. Oktober 2012, Seite 17:

No Dancing with Nazis

Beginn eines langfristigen Projekts

Delitzsch (cj). Der 15. September soll für die Loberstadt keine Eintagsfliege gewesen sein: Über einen Monat nach der Veranstaltung „No Dancing with Nazis“ mit Konzert auf dem Festplatz und Streetparade durch Delitzsch ziehen die Veranstalter am Donnerstagabend Resümee und laden zur öffentlichen Auswertung, vor allem aber zum Perspektiv-Treffen ins Yoz ein. Mehr als 500 Menschen besuchten nach Angaben der Organisatoren die Veranstaltungen am 15. September, deren Anlass ein schwerer Naziübergriff im März in Delitzsch war. „Mit einer bunten Demonstration, einem vielfältigen Musikprogramm, zahlreichen politischen Statements von der Bühne und gut besuchten thematischen Workshops hat der gesamte Tag gezeigt, dass wir mit unserer Initiative einen richtigen Schritt gewagt haben“, ziehen die Veranstalter ein erstes Fazit, zeigen sich insgesamt zufrieden mit dem Verlauf. Dennoch bleibt ein Wermutstropfen: „Wir hätten uns über ein noch größeres Publikum gefreut“, teilen die Macher weiter mit. Aber man verstehe die Veranstaltungen als Anfang eines langfristigen Prozesses, mit dem die ermutigt werden, „die die Einschüchterung und Bedrohungen von Nazis nicht länger erdulden wollen.“ Neben dem Rückblick sollen am Donnerstagabend vor allem kommende Projekte und Kooperationen diskutiert werden. Ein wichtiges Anliegen der bei „No Dancing with Nazis“-Engagierten sei die Schaffung von Freiräumen, in denen Veranstaltungen kultureller und politischer Art – ohne Nazis – stattfinden können. Initiativen bleiben. Das Engagement für eine demokratische Kultur brauche Kontinuität, Entschlossenheit und Mut. Interessierte allen Alters sind nun eingeladen, das gesamte Thema im Yoz zu diskutieren. „Explizit ausgeladen sind Personen, die neonazistischen Parteien, Organisationen oder Zusammenhängen zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder andere menschenverachtende Äußerungen aufgefallen sind“, teilen die Organisatoren weiter mit. Das Perspektiv-Treffen beginnt um 18 Uhr.

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